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Die Qual der Wahl

Einflussfaktoren bei der Schlichtewahl

Der verwendete Gießprozess und die Umgebungsparameter spielen die Hauptrolle bei der Wahl der basalen Anforderungen an die Schlichte, wie z.B. Trägerflüssigkeit (Alkohol oder Wasser), Anlieferungszustand (Flüssig oder als Pulver) oder Hauptfüllstoff (Kohlenstoff, Oxide, Silicate). Schleudergussanwendungen haben andere Anforderungen als andere Kokillengussverfahren und diese wiederum haben gänzlich andere Anforderungen als klassische Sandgussverfahren. Letztere beinhalten sehr variable Eigenschaften wie z.B. die mineralogische Zusammensetzung (Quarz, Chromit etc.) des Formstoffs, Art und Rate der Sandrückgewinnung, Art und Anteil organischer Verbindungen (Harze etc.) oder auch die eingesetzte Verdichtungsmethode, welche die Wirksamkeit einer Schlichte maßgeblich beeinflusst.

Gusslegierung und Gießtemperaturen geben üblicherweise die genaue Zusammensetzung der feuerfesten Füllstoffe vor. Erfahrungsgemäß helfen verschiedene Füllstoffeigenschaften wie z.B. Mahlbild, Dichte, Wärmeleitfähigkeit und -ausdehnung sowie Erweichungs- und Schmelz­temperaturen (oder Bereiche) beim Abschätzen möglicher Reaktionen zwischen diesen Feuerfeststoffen und Legierung oder Formstoff. Im besten Fall wird der feuerfeste Überzug von der Schmelze nicht benetzt. Da natürlich auch der Preis eine Rolle spielt, halten sich technische Vorzüge und Kostenersparnis stets die Waage. Im rein preislichen Zusammenhang sollte auch stets die Verdünnungsrate beachtet werden.

Nicht alle feuerfesten Füllstoffe können in gleicher Weise mit allen Anwendungsmethoden eingesetzt werden. Die vorteilhafte Kornform von Zirkon erlaubt eine Anwendung sowohl durch Streichen, als auch durch Tauchen. Tabulartonerde, die hauptsächlich aus dem Mineral Korund besteht, mag in einem Fall zwar dieselbe hohe Feuerfestigkeit aufweisen, durch die splittrige Kornform kann die Anwendung jedoch nicht so einfach wie mit Zirkon sein. Schließlich werden die rheologischen Eigenschaften einer Schlichte durch spezielle Additive geregelt. Daher kann ein und dieselbe Schlichte üblicherweise nicht durch alle Anwendungsmethoden (Streichen, Fluten, Tauchen und Sprühen) in gleicher Güte aufgetragen werden. Selbst in einem solchen sehr seltenen Fall sind verschiedene Verdünnungsraten anzuwenden.

Ein Beispiel für die Schlichtewahl

Viele Faktoren beeinflussen die technischen Anforderungen an eine Schlichte. Eine Gießerei, die beispielsweise Sphärogussstücke für die Automobilindustrie bei 1450 °C aus dünnwandigen Form- und Kernpaketen in Cold-Box herstellt, kann z.B. ein Problem mit Blattrippenbildung haben. Stehen ausreichende Trocknungskapazitäten zur Verfügung, ist eine wasserbasierte, jedoch schnelltrocknende Fertigschlichte auf Basis von feuerfestem Mullit und eng anliegenden Schichtsilicaten eine gut Wahl für erste Versuche. RWB 8361-FD ist in diesem Fall die passende Schlichte. Diese Schlichte ist jedoch genauso gut geeignet für das Fluten deutlich größerer Teile aus Furan-Regenerat, wie die folgende Abbildung verdeutlicht.

Know-how seit 1863

Zusammenfassend ist es immer gut zu wissen, wie gut eine spezifische Schlichte in einer Gießerei mit ähnlichen Anforderungen funktioniert. Die James Durrans Group beliefert weltweit viele Gießereien. Die Erfahrungen von Gießereien, die artgleiche Produkte herstellen, sind daher immer ein guter Ausgangspunkt.

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